Bikers News
September 05
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Die Borns zu Biesenthal Es hat zugegebenermaßen etwas gedauert, bis wir uns noch einmal zum Thema Biesenthal melden. Aber wir wollten informatorisch nichts über das Knie brechen. Zuerst einmal möchten wir an dieser Stelle all jene grüßen, die mit uns zusammen über 12 Jahre hinweg
unser jährliches Jamboree in Biesenthal zu einem europaweit bekannten Event gemacht haben. Und wir
denken gerne zurück an diese jährliche Großveranstaltung, die über all die Jahre ohne internen Streß
und ohne große Schwierigkeiten von außen über die Bühne gezogen wurde. Deshalb haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir mit unseren Freunden unter dem Motto „back to the roots“ in kleinerem und gemütlichem Umfeld wieder neu beginnen könnten. Ganz genaues können wir Euch heute noch nicht mitteilen, aber eins ist sicher: Der Born to be wild MC Berlin wird sich in 2003 mit einem neuen Partytermin und einem neuen
Veranstaltungsort zurückmelden. |
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Pressemitteilung 2002 |
NEW DATE NEW STYLE OLD TRADITION |
Für die Presse sind hier ein paar Bilder zum runterladen. |
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Unter diesem Slogan findet am Pfingstwochenende vom
17.Mai. - 20.Mai.2002 |
Es werden wieder viele Tausend Biker, Freunde und Fans aus ganz Deutschland und den europäischen
Nachbarländern erwartet, um eines der größten Bikertreffen in Europa zu feiern. Das ganze wird von einem
Programm der Superlative begleitet. Und zwar mit Live-acts auf 4 verschiedenen Locations: Erotik Shows, Bikeshow
(Prämierung der schönsten Harley's ), Bikergames, Bungeejumping, Miss und Mister Jamboree Wahl und die Verlosung
einer nagelneuen Harley-Davidson FXD DYNA SUPER GLIDE - Wert ca. 15.000 €.
Außerdem Live on Stage : H-BLOCKX, der
Crossover-Vierer aus Germany, die australische Rocklegende
ROSE TATTOO in Originalbesetzung, The Boogie Man
From Hell, Michigan USA MICHAEL KATON , THE GIANTS aus Australien,
CORVUS CORAX, die Könige der Spielleute aus
Berlin, sowie SOUL DOCTOR, J.B.O., SHEELA und viele mehr. Insgesamt werden ca. 20 nationale und internationale
Bands auf dem 12. Jamboree auftreten. Einer der abschließenden Höhepunkte des Nonstopprogrammes wird - wie jedes
Jahr - das einzigartige halbständige Feuerkunstwerk des Laser- und Pyrotechnikkünstlers
J. Weidner aus Berlin sein. |
Service für Besucher: Kostenloser Shuttle vom Parkplatz zum Jamboreegelände, Kinderbetreuung, großes
beheiztes Partyzelt und preisreduzierte Tagestickets. |
Pressemitteilung Motorcycle Jamboree 2001 |
11. Jamboree in Biesenthal |
Als ich am Sonntagvormittag am Bierstand an der Mainstreet
stand und den im Märkischen Staub entschwindenden Bikes des 11. Harley-Davidson
Jamborees in Biesenthal nachschaute, sprach mich ein Biker aus Duisburg mit
tiefstem Ruhrpottdialekt an: „Is das nich’ ‚ne Scheiße – so schnell is
die schöne Zeit wieder vorbei". Recht hatte er. Auch er war mit seinen
Kumpels bereits am Mittwoch angereist, um die volle Zeit hier in Biesenthal
ausnutzen zu können. Hunderte waren bereits am Sonntag zuvor eingetroffen und
machten aus den Jamboree ihre „Biesenthal week", eine richtig schöne
Urlaubswoche. Da auch das Wetter mitgespielt hatte, war es eine richtig gute
Entscheidung... |
Großveranstaltungen dieser Art stehen und fallen bekanntlich mit der Organisation. |
Da auch ich bei der Superrallye in Griechenland war, kann ich
das im Bericht der letzten BN von Cherry beschriebene Chaos nur bestätigen.
Verärgerung und Unmutsbekundungen über ausgefallene oder vergurkte Wettbewerbe
habe auch ich mehrmals erlebt. Die einzige Veranstaltung, die dort einigermaßen
klappte, war das Slow race, das nicht nur hervorragend besetzt war, sondern auch
noch von Mike, einem Mitglied des HDBC Berlin, gewonnen wurde. Richtig wohltuend
unauffällig und pünktlich liefen sämtliche organisatorischen Maßnahmen beim
Jamboree, vom Besucher unbemerkt, im Hintergrund ab. Verständlich, aber nicht
selbstverständlich, haben sich die Borns eben diese Perfektion über die 10
vorrangegangenen Jahre hart erarbeitet. |
Lasst mich dies noch an einem weiteren Beispiel erläutern:
Die in den vergangenen Jahren immer etwas stiefmütterlich behandelten Bike
Games am Freitag sind von den Borns einem Berliner Verein, dem HDBC Berlin,
übertragen worden. Großmundig wurde obendrein im Programmheft der pünktliche
Start der Games versprochen – und ich darf es verraten: Punkt 18:00 Uhr
verkündete das bestens aufgelegte Moderatoren-Duo: „Die Bike Games 2001 sind
eröffnet". Schon brandete – sicher auch ob des pünktlichen Beginns -
der erste Jubel auf und die Hunderte von Zuschauer rund um das sauber
abgesteckte Areal konnten einem Bike-Games-Spektakel, wie es es in Biesenthal
bisher noch nicht gab, beiwohnen. Die meisten Teilnehmer fanden sich zur
sogenannten „Jamboree-Tour" ein, einem Geschicklichkeitsparcour, der
durch das zweimalige überfahren einer Wippe, Slalomabschnitten, einem Versetzen
eines Wasserbechers und einem Sprintstück zur echten Herausforderung wurde.
Beim „Catch the dog", dem Wurstschnappspiel fiel die Entscheidung über
Sieg oder Niederlage unter dem Beifall des Publikums erst im Stechen.
Zusätzlich zu den angekündigten Spielen gab es noch einen Slow race-Wettbewerb.
Einzig das berühmte „Bike Sinking" fand kaum noch Interesse und dürfte
sich damit wohl ausgelebt haben. Am Ende dieser Veranstaltung war von allen
Seiten nur Lob zu hören und etliche Zuschauer „meldeten" sich bereits
für das nächste Jahr an... |
Tja, was meint Colonel von den Berliner Borns immer: „Wenn
jemand nach dem Hauptact in Biesenthal fragt, sage ich immer ‚Harley-Davidson’".
Und Harley stand im Mittelpunkt, dieses Jahr auch besonders bei dem für alle
Teilnehmer bereitstehenden Special Bike Show Zelt der letzten Jahre. Dort
konnten zwar einerseits nicht ganz so viele Bikes wie unter der großen
Zirkuszeltplane gezeigt werden, dafür war aber andererseits die Qualität der
gezeigten Mopeds durchweg hoch und alle Maschinen litten nicht mehr unter dem
unsäglichen Märkischen Zuckersand, der sich immer Schicht für Schicht auf
Lack und Chrom verteilt hatte. Nein, es war eine feine saubere Ausstellung mit
verdienten Siegern, die am Samstag die Ehre hatten, in der wieder locker und
souverän duchgezogenen Preisverleihung einen der begehrtesten
Ausstellungspokale Deutschland auf der großen Biesenthalbühne entgegen zu
nehmen. Es ist, so denke ich, für alle Zuschauer vor der Bühne interessant,
etwas mehr vom Besitzer eines prämierten Bikes zu erfahren, als ihm bloß kurz
und schmerzlos einen Pokal zu überreichen. Und so erlebten ihn Tausende mit,
den Hauptact des Jamborees – Harley-Davidson. Und noch eins, live ist eben
live. Da kann es passieren, daß man sich auf der großen Bühne schnell einmal
ein paar Minuten Verzug einfängt, die dann nicht mehr aufzuholen sind. Schon
gar nicht dann, wenn nach der Bike-Prämierung „The Giants" aus
Australien auftreten, die gleichzeitig noch eine Live-Aufzeichnung ihres
Konzerts für die Produktion einer neuen CD vornahmen. Deshalb gab es am Ende
auch etwas längere Zugaben. Aber auch diese Tatsache spricht für den
Stellenwert des Jamborees, daß sich eine Spitzenband wie „The Giants"
mit dem Image von Biesenthal umgeben will. Zu was(?), zu recht, meine ich. |
Da Musik seit je her reine Geschmacksache ist, will ich mich
hier nicht als Musikkritiker aufspielen, denn ich habe in zahllosen Gesprächen
mitbekommen, daß mindestens genausoviel von der einen Band begeistert waren,
wie andere eine Band nicht so doll fanden. Die musikalischen Highlights,
teilweise mit optisch hervorragenden Bühnenshows, waren Dead Freddy’s, Blind
Passengers, Subway to Sally, Lance Keltner und Bonfire. Apropos Bühnenshow. Ich
glaube im Sinne aller in Biesenthal gewesenen zu schreiben, wenn ich behaupte,
die Erotic-Show am Samstag war wirklich vom allerfeinsten, eine Mischung aus
Strip, Kunst, Kraft und nochmals Strip. Ich hasse es, wenn Tausende Besucher
extra wegen des Strips vor die Bühne kommen und im entscheidenden Augenblick
die totale Nacktheit der meist wunderschön anzuschauenden Mädels kaum
mitbekommen, weil diese sich, wie von der Tarantel gestochen, nach einem
Wimpernschlag des sich Zur-Schau-Stellens, in Windeseile in Dunkel des
Hintergrunds der Bühne entschwinden. So jedoch nicht am Samstag. Nach wirklich
erotischen Darbietungen zeigten sich die Models in voller Schönheit minutenlang
dem dankbaren Publikum und erhielten zu recht langen Beifall. Den Borns darf ich
an dieser Stelle für ihre Stripverpflichtung meinen Glückwunsch aussprechen. |
Glück war auch gefragt, wollte man einen der 3 Preise bei der
diesjährigen Tombola gewinnen. Neben 500,-- DM in bar, einer Reise in die USA
für 2 Personen gab es als Hauptpreis die nagelneue Twin Cam 88B/FXSTD Softail
Deuce im Wert von rund 40000,- DM zu gewinnen. Seit Einführung und Aushang der
klaren Regelung, daß nur gewinnen kann, wer bei der Verlosung anwesend und
innerhalb von 3 Minuten auf der Bühne ist, gab es keine Panne mehr. So auch
dieses Jahr. Alle 3 Gewinner waren bereits nach spätestens 1 Minute auf der
Bühne, auch wenn sie sich durch die gesamte Menschenmasse vorkämpfen mußten.
Den Hauptpreis hat eine ‚Noch-nicht-Bikerin’ gewonnen, die allerdings
versprach, umgehend den Führerschein zu machen. Warten wir es ab. |
Richtig Glück hatten die Borns allerdings in einem ganz
anderen Zusammenhang. Der nun schon seit Jahren für das berühmte Feuerwerk
bestens bekannte J.J. Weidner von Art of Fire wurde in der Nacht zum Samstag
mitten im sonst so friedlichen Biesenthal von 5 besoffenen oder bekifften
Einheimischen überfallen. Dabei wurde ihm das rechte Handgelenk gebrochen. Mit
eingegipstem Arm vervollständigte er aber dennoch den ganzen Samstag über am
Laptop den Ablauf seiner Feuerwerks- und Lasershow. Und sie wurde wieder das von
allen erwartete Highlight zum Abschluß des Jamborees. Die Kombination aus Musik
und Sprache, aus Lasershow und dreistufiger Pyrotechnik – klein auf der
Bühne, mittelgroß auf dem und vom Bühnendach und entfernterem Höhenfeuerwerk
– läßt sich mit kaum eindrucksvoll in Worte fassen. Um es einmal zu erleben,
sollte jeder versuchen, das nächste Jamboree live mitzuerleben. |
Natürlich gab es auch dieses Jahr beim Jamboree mehr zu sehen
und zu erleben, als im Bericht detailliert beschrieben ist. So erfreute sich das
Bull Riding genauso großer Beliebtheit wie das Bungee Jumping. Im Gegensatz zu
den Vorjahren ließ sich hier die Gondel sogar bis auf 80 Meter hinaufziehen.
Diesen Kick der besondern Art nutzte ein gerade nach einem Jahr
Kososvo-Aufenthalt zurückgekehrter Biker namens Tom, um mit 4 unterschiedlichen
Frauen jeweils einen Tandemsprung hinzulegen. Ob er auch von allen vieren dafür
in seinem Sinne belohnt wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Der
Schrauber Service von Cycle Design hatte genug zu tun, ebenso wie Helfer der 1.
Hilfe. Neben Schnittverletzungen gab es vorrangig nur Wespenstiche zu behandeln.
Nichts zu behandeln gab es im Techno-Zelt. Um allen Techno-Fans das Verweilen
beim Jamboree zu erleichtern – leider fand am Samstag auch die Love-Parade
statt – hatten die Borns eine Techno-Zelt aufstellen lassen, aus dem fast rund
um die Uhr das dumpfe Hämmern der Techno-Beats dröhnte. Aber auch dieses Zelt
war gut besucht, nachts bis morgens sogar rappeldicke voll. Wer sich die Ohren
nicht mit Techno-Mucke kaputt machen wollte, der konnte natürlich ins
Wildside-Zelt oder das auch schon berühmte 4-Titten-Zelt gehen. Letzteres wirkt
durch seine offenere Seitengestaltung (die Seitenplanen waren hochgezogen)
größer und luftig. |
In Anlehnung an den Leserbrief in der letzten BN, Seite 66 -
Keep smiling – darf ich allen Lesern sagen, das Jamboree ist auf dem besten
Weg, amerikanischen Verhältnissen zu entsprechen. Auch die Veranstalter, der
Born to be wild MC Berlin, ist daran interessiert, das Image des ‚freundlichen
und friedlichen Jamborees’ umzusetzen. Daß das, wie ich selbst erleben
mußte, bei manchen Kleinigkeiten noch nicht immer klappt, ist nicht schlimm,
denn dann kann man noch etwas verbessern. Ich jedenfalls habe meine vielen
positiven und ganz wenigen unangenehmen Eindrücke den Borns mitgeteilt. Alles
wird ganz sicher verarbeitet werden. Aber eines darf ich zum Abschluß –
nochmals in Anlehnung an den o.g. Artikel – festhalten: Biesenthal ist ein
Ort, an dem Großveranstaltungen im Stile Amerikas aufzuziehen sind. Es gibt
hier keine unüberwindlichen Hörden der deutschen Bürokratie - sicher ein
Verdienst des sich Kennens und des gegenseitigen Vertrauens - und es gab auch
keine schikanösen Polizeikontrollen bei der Anfahrt. Dafür wurden die Beamten,
die von Zeit zu Zeit über den Platz fuhren, auch nicht von den Bikern
verarscht. Daß es später dennoch vereinzelt zu Kontrollen kam, hatten „wir"
Biker uns selbst zuzuschreiben – wenn nämlich unter Alkoholeinfluß stehende
Raser in Unfälle (außerhalb des Platzes) verwickelt werden, kann selbst die
gutmütigste Behörde die Augen nicht mehr verschließen. |